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Verräterisches Signal: So leicht kann Dein Handy über Bluetooth geortet werden

Wenn Du Dein Handy verloren hast, ist es eine große Erleichterung, wenn Du es orten und so wiederfinden kannst. Das Problem ist nur, dass es nicht nur für Dich selbst möglich ist, herauszufinden, wo sich Dein Smartphone gerade befindet, sondern auch für andere Personen. Über Bluetooth können die meisten Handys recht einfach getrackt werden und Deine Aufenthaltsorte lassen sich einfach ermitteln. Im Folgenden zeigen wir Dir, wie die Ortung per Bluetooth funktioniert und wie Du Deine Privatsphäre im Alltag besser schützen kannst.

So geben Bluetooth-Signale Deinen Standort preis

In aktuellen Untersuchungen der University of California ist man zu dem Schluss gekommen, dass jedes Smartphone, und auch jedes andere Gerät mit Bluetooth, einzigartige Funksignale abgibt. Diese können eindeutig zugeordnet werden und können deshalb verraten, wo Du Dich gerade aufhältst. Leider genügt es nicht immer, wenn Du Dein Bluetooth einfach nur deaktivierst. Um diese Funksignale komplett zu verhindern, müsstest Du Dein Gerät ganz ausschalten.

Generell versuchen zwar alle Geräte, bei denen Bluetooth aktiviert ist, Deine Privatsphäre zu schützen, indem sie etwa die Netzwerk-Adressen randomisieren. Es gibt aber genügend Erkennungsmerkmale in den Funkwellen, sodass Angreifer diese Abwehrmechanismen umgehen können. Das Ganze ist vergleichbar mit einem Fingerabdruck auf der physischen Übertragungsebene. Die Signale werden in der Studie übrigens als „Beacons“ bezeichnet.

Je nach Gerät waren die „Fingerabdrücke“ unterschiedlich leicht zu erkennen. So waren insbesondere die von iPhones sehr viel leichter und aus einer größeren Entfernung wahrnehmbar als die von Android-Geräten. Dafür waren die der Android-Geräte sich aber auch ähnlicher.

Außerdem fand man in der Studie auch noch heraus, dass die Ausrüstung zur Verfolgung von Bluetooth-Geräten rund 200 US-Dollar kostet, und dass deren Signale an öffentlichen Orten nicht so leicht aufzuspüren waren. Wurde das Signal-Profil eines Gerätes aber erst einmal bekannt, konnten die Experten es mit einer 96-prozentigen Genauigkeit verfolgen.

So kannst Du verhindern, dass Du geortet wirst

Wie viel Du tatsächlich tun kannst, um die Ortung über Bluetooth zu verhindern, hängt stark davon ab, welche Plattform Du verwendest. Bei Android-Geräten wird die entsprechende Technik hauptsächlich für Corona-Warn-Apps und dergleichen genutzt. In dem Fall ist schon viel geholfen, wenn man diese deinstalliert.

Wenn Du ein Windows-Gerät nutzt, gibt es noch eine weitere Funktion, die Du deaktivieren solltest. Diese Funktion wird verwendet, um Informationen zwischen Geräten, die nahe beieinander sind, zu übertragen. Für die Deaktivierung öffnest Du zunächst die Einstellungen, gehst dann auf Datenschutz und Andere Geräte. Hier kannst Du dann den Haken bei Mit nicht gekoppelten Geräten kommunizieren entfernen.

Sowohl für Android- als auch für Windows-Geräte gilt, dass man durch die Deaktivierung von Bluetooth, das sogenannte „Beaconing“ schon recht gut einschränken kann. Dies scheint allerdings nicht auf Apple-Geräte zuzutreffen. Die Bluetooth-Signale werden hier zum Beispiel für die Wo ist? und die AirDrop-Funktion verwendet. Auch wenn Du Bluetooth ausschaltest, senden einige der Funktionen weiterhin Signale. Anwendungen wie Wo ist? und dergleichen zu deaktivieren, kann zwar einen großen Teil des Beaconings verhindern, aber damit gehen auch wichtige Funktionen verloren. Wie Du das handhaben willst, musst Du also selbst entscheiden.

Mit diesen Tricks kannst Du Deine digitale Privatsphäre schützen

Damit Du und Deine Daten im Alltag besser geschützt seid, solltest Du Dich an folgende Tipps halten:

  • Verwende ein virtuelles privates Netzwerk (VPN), denn damit verbirgst Du Deine IP-Adresse und damit auch Deine Online-Aktivitäten. Auch innerhalb einer öffentlichen Internetverbindung kannst Du Dir so ein privates Netzwerk schaffen. Wenn Du auf der Suche nach einem guten Anbieter bist, lies Dir am besten einmal die NordVPN-Reviews
  • Gib immer nur so viele persönliche Daten über Dich weiter wie wirklich nötig sind.
  • Nimm in sozialen Netzwerken die richtigen Privatsphäre-Einstellungen vor.
  • Mache Dich mit den Datenschutzbestimmungen von Diensten vertraut, bevor Du diese nutzt.
  • Überlege Dir gut, welche Berechtigungen Du welchen Diensten erteilst. Im Zweifelsfall kannst Du Zugriffsberechtigungen auch jederzeit wieder zurückziehen.
  • Nutze für Deine Mobilgeräte immer einen Sperr-Pin oder aktiviere Gesichts- oder Fingerabdruckerkennung. Das ist wichtig, wenn Dein Gerät mal verloren geht oder gar gestohlen wird.
  • Verzichte auf keinem Deiner Geräte auf eine zuverlässige Sicherheitslösung. Außerdem solltest Du die dazugehörigen Updates nicht ignorieren, sondern immer zeitnah installieren.
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