Ihr steht vor dem Problem das Eure Festplatte in der Virtuellen Linux Maschine voll wird? Folgender Artikel beschreibt die Erweiterung mit VMware Server.
1. VM Sichern
Ich weise als erstes darauf hin, das die Virtuelle Maschine auf jeden Fall zuerst gesichert werden sollte. Per Snapshot oder direkt die Virtuelle Maschine in ein anderes Verzeichnis kopieren. Zweitere Option bietet sich jedoch nur dann an, wenn auf dem Host genügend feier Speicherplatz zur Verfügung steht.
Nach der korrekten und verlässlichen Sicherung der VM kann das Betriebssystem heruntergefahren werden, die Erweiterung kann nur durchgeführt werden wenn das Guest OS ausgeschaltet ist.
2. Disk File vergrößern
Um zunächst die Virtual Disk File zu vergrößern, verwenden wir das Tool vmware-vdiskmanager, das bei jeder VMWare Server Installation mitgeliefert wird. Windows und Linux unterscheiden sich hierbei gering:
*) Standard Installations Pfad unter Windows: C:\Program Files\VMware\VMware Server
*) Standard Installations Pfad unter Linux: /usr/bin
Folgende Optionen und Parameter beinhaltet das Tool:
-c : create disk; need to specify other create options
-d : defragment the specified virtual disk
-k : shrink the specified virtual disk
-n : rename the specified virtual disk; need to specify destination disk-name
-p : prepare the mounted virtual disk specified by the drive-letter for shrinking
-q : do not log messages
-r : convert the specified disk; need to specify destination disk-type
-x : expand the disk to the specified capacity
Für uns ist somit die Option -x <new capacity> entscheidend. Die Größen können in Kb, Mb und Gb angegeben werden. Hier sollten wir aber aufgepasst werden das die Größenangabe case-sensitive ist (Die Groß- und Kleinschreibung wird beachtet). Also erster Buchstabe groß und zweiter Buchstabe klein.
Der Befehl wird somit wie folgt in der Kommandozeile verwendet (dies ist lediglich ein Beispiel in dem die Virtual Disk disc1.vmdk auf 30GB erhöht wird). Auch hier unterscheiden sich Windows und Linux nur gering voneinander:
*) Windows C:\Program Files\VMware\VMware Server\vmware-vdiskmanager.exe -x 30Gb E:\Debian1\disc1.vmdk
*) Linux /usr/bin/vmware-vdiskmanager -x 30Gb /data/vm/debian1/disc1.vmdk
Die Virtual Disk File ist nun auf die angegeben Größe erweitert und vergrößert worden.
Damit aber auch im Guest-Betriebssystem die volle Größe verwendet werden kann, muss noch die Partitionierung geändert bzw. erweitert werden. Hierbei unterscheiden sich Linux und Windows voneinander
3. Partition Erweitern unter Guest OS – Linux
unter Linux verwenden wir folgendes Tool: GParted (Anmerkung: es gibt mehrere Wege die Partitionsgröße zu ändern, ich finde diesen jedoch ziemlich komfortabel). Zuerst laden wir uns das iso Image file von GParted auf unseren Server. Nun wechseln wir in die VMware Console und binden das iso Image in unseren Virtuelle Maschine ein. Die Checkbox „Connect at power on“ sollte gesetzt sein. Folgender Screenshot zeigt die Konfiguration:
Klickt nun auf „Power On“ um die Virtuelle Maschine zu starten. Drückt unmittelbar danach die „ESC“ Taste damit wir im Boot Menu die 3. Option „CD-ROM Drive“ auswählen können. Wir sehen nun den GParted Boot Loader und drücken „ENTER“ um „GParted Live (Default Settings“ zu laden. Das Booten kannn einige Zeit in Anspruch nehmen.
[sam id=’2′ codes=’true‘]Folgende Optionen in den Nachfolgenden Screens auswählen:
- Policy for handling keymaps: „Don’t touch keymap“
- Which language do you prefer?: „33“ oder „Enter“ für English
- Which mode do you prefer? „0“ oder „Enter“ für „Continue to start X to use GParted automatically
Nun sehen wir den Standard Partition Screen vor uns, in dem wir die einzelnen Partitionen übersichtlich aufgelistet haben:
Nun klicken wir die gewünschte Partiton an, die wir vergrößern wollen, und klicken auf „Resize/Move“ (in unserem Fall die /dev/sda1 Partition). Falls ihr wie in diesem Beispiel den „unallocated Disk Space“ hinter der extended/swap Partition habt, so kann einfach die Swap und Extended gelöscht werden.
Jetzt vergrößern wir die Partition. Denkt aber daran einen Freien Platz zu lassen, um nachher die Swap Partition wieder anlegen zu können. In unserem Fall 400MB. Wenn dieser Schritt durchgeführt ist. Wenn die Partitionen wie gewünscht verteilt und vergrößert sind, bestätigen wir den Vorgang durchzuführen, und klicken auf „Apply“. Erst jetzt werden die Änderungen an den Partitionen durchgeführt – dieser Vorgang kann einige Zeit in Anspruch nehmen.
Die Virtuelle Maschine kann nun rebootet werden. Vergesst nicht das Iso-Image wieder zu entfernen.
Wenn der Bootvorgang abgeschlossen ist, könnt ihr mit dem Befehl „df -h“ die Partitionen anzeigen lassen:
Filesystem Size Used Avail Use% Mounted on
/dev/sda1 30G 6.6G 22G 24% /
tmpfs 1015M 0 1015M 0% /lib/init/rw
udev 10M 52K 10M 1% /dev
tmpfs 1015M 0 1015M 0% /dev/shm
Nun solltet ihr wieder genügend freien Speicher zur Verfügung haben.
Hallo,
ist es nach dem Vergrößern der Partition nicht auch noch notwendig, das Dateisystem zu vergrößern ? Oder macht gparted das ?
Vielen Dank für eine Antwort.
Bernd
Hi, genau diesen Punkt übernimmt das Tool gparted. Die Partition selber ist bereits mit dem vdiskmanager erweitert worden.
Grüße
Patrick
Hallo Patrick,
seh ich anders. Die Partition wird mit gparted vergrößert, mit dem vdiskmanager wird die virtuelle Festplatte vergrößert. Festplatte != Partition. Oder ?
Bernd
Hallo Bernd,
sorry da hab ich mich falsch Ausgedrückt. Natürlich wird die Virtuelle Festplatte durch vmdiskmanager vergrößert. Aber gpartet erweitert dir mit der Partition auch das Dateisystem.
lg
Patrick
Gparted-live-0.12.0-5 war bei mir allerdings in der VMware Console fast unbedienbar, weil die Auflösung nicht groß genug war und der Mauszeiger an einer ganz anderen Stelle angezeigt wurde, als dass er wirklich Wirkung hatte. meine Klicks landeten irgendwo, aber nicht beim Mauszeiger …
Mit etwas Glück und Ausdauer klappte es dann über die Tastatur.
Gruß und Dank für die Anleitung.
Liebe Leute,
Vielen Dank für diese Anleitung.
Mein Tipp:
um überhaupt in das Bootmenü mit ESC kommen zu können, ist es hilfreich, in die vmx Datei mit einem Editor die Zeile
bios.bootDelay = „5000“
einzutragen. Damit wird das Bootmenü für 5 Sekunden angezeigt.